Die Zählung der Bauschächte wurde von uns in Fließrichtung des Wassers festgelegt. Vermutlich waren sowohl die Mundlöcher als auch die Bauschächte in Stein ausgebaut. Bei der Prospektion waren diese Ausbauten aber durch Versturz nicht mehr in allen Fällen erkennbar; lediglich Schacht IV ließ Mauerwerk schon an der Oberfläche erkennen, im Schacht V wurde es bei der Restaurierung freigelegt. Durch den Versturz der Bauschächte sind heute an der Erdoberfläche nur noch mehr oder weniger große Trichter sichtbar. Von Bombentrichtern sind sie sehr gut zu unterscheiden, da die Vertiefungen von den Ablagerungen des Aushubmaterials aus der Bauzeit in Form ringförmiger Wälle umgürtet werden. Hinzu kommt in manchen Fällen ein Baumbestand im Trichter, der auf ein über die beiden Weltkriege hinaus weit zurückreichendes Alter erkennen läßt. Die Schächte IV und V - mit Teufen von 15 m und 7 m - sind heute wieder aufgemauert worden.
Die Lage des nördlichen Mundloches läßt sich wegen Schuttablagerungen und sonstiger Verschüttungen im Zulaufgraben nicht exakt bestimmen. Auch daß südliche Mundloch war durch Tunneleinsturz zerstört, so daß der heutige Zustand ohne historisches Vorbild rekonstruiert werden musste. Die Wasserleitung war auf der Sohle des Tunnels als Holzrohrleitung verlegt. (K.G.)
Um den genauen Verlauf der unterirdisch verlegten Leitung festzustellen, wurde auf einer Weide im ansteigenden Teil der Trasse eine Kartierung des magnetischen Feldes vorgenommen. Das Ergebnis der durchgeführten Magnetometermessungen ist für die archäologische Untersuchung der Wasserversorgung der Burg Blankenheim ein außerordentlicher Glücksfall, obwohl im Meßbild von den Holzrohren nichts nachzuweisen war. Statt dessen zeigten sich aber die magnetischen Auswirkungen der Holzverbindungen, da sich die aus Eisen hergestellten Manschetten - die sog. Deichelringe - erhalten hatten. Im ansteigenden Teil der Druckleitungsstrecke konnten auf diese Weise rund 70 Deichelringe nachgewiesen werden, wodurch der Trassenverlauf in diesem Abschnitt auf rund 150 m Länge festgestellt war. Die Längen der einzelnen Holzrohre sind unterschiedlich bei einer mittleren Länge von rund 2 m. (K.G.)